Babbi (das) /
Babbi (das)das Brot in der Kindersprache Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 31) Schließen
Bachtl (der) /
Bachtl (der)Bartholomäus – Redewendung; wo der Bartl den Most hoit. Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 31) Schließen
Barbarazweigl /
BarbarazweiglBarbara auch Wetti oder Wawi genannt. Zum Barbaratag 4. Dezember pflückt man Kirschzweige, die in der Stube, in Wasser gesetzt, zu Weihnachten blühen. Barbara von Borbeth, jener die das Leben zurücknimmt – 3 Frauenkult: Ambeth, Wilbeth und Borbeth Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 34) Schließen
Bartlmei (der) /
Bartlmei (der)Bartholomäus, Kurzname: Bartl Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 34) Schließen
Baunhaus /
BaunhausBauernhaus Quelle: Otto Milfait: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch". Band 2 (S. 33) Schließen
Bervada (der) /
Bervada (der)Schemengestalt, die in Herbst- und Winternächten herumging und Unheil brachte (HG 1933). Der Bervada erzeugte Kolik bei Männern. Der Bär, das grimmige Tier, wütet und grabet im Bauch (Heilmittel: Kornvater = Mutterkorn) Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 40) Schließen
Bledlsuppen (die) /
Bledlsuppen (die)Rahmsuppe, nur mitgekochtem Wasser aufgegossen, mit Kümmel, Salz und viel Brotschnitten, eine heute noch sehr beliebte Suppe. Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 45) Schließen
Blenten (der) /
Blenten (der)Buchweizen (Polenta) Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 46) Schließen
Brau(n)beer /
Brau(n)beerBrombeere, auch Fraunbeer genannt, nach der Reifezeit dieser Beerenfrucht zwischen den Frauentagen Mariä Himmelfahrt (15. August) und Mariä Geburt (8.September) benannt. Quelle: Otto Milfait "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch". Band 2 (S. 70) Schließen
Brennschwanzl (das) /
Brennschwanzl (das)Rotkehlchen
Der alte Aberglaube sagt, daß die Brennschwanzln die Häuser anzünden. Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 54) Schließen
Brennsuppen (die) /
Brennsuppen (die)Einbrennsuppe. Übliches Abendessen am bescheidenen Mühlviertler Bauernhof vor etwa 30-40 Jahren. Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 54) Schließen
Breot /
BreotBrot ... a Stückl Breot is a guada Weggefährt OM Quelle: Otto Milfait "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch". Band 2 (S. 71) Schließen
bridschln /
bridschlnalles nass machen Quelle: © Edda Seidl-Reiter "Das Mühlviertel in seiner Sprache - Juiwegga Dudn". (S. 188) Schließen
Brodwinsl (die) /
Brodwinsl (die)Geige, in den 30iger Jahren gingen die Arbeitslosen mit der Geige von Haus zu Haus, um ein Stück Brot zu erbetteln. Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 55) Schließen
Brodzeit (die) /
Brodzeit (die)Jausenzeit Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 55) Schließen
Brogga (der) /
Brogga (der)Die Brotbrocken in der Suppenschüssel wurden durch die rechtshändigen Esser nach links im Kreise gedreht, und es bedurfte einer gewissen Geschicklichkeit, einen auf den Löffel zu bekommen. Wer am schnellsten war, konnte die meisten Brocken erwischen.
Bröckchen, kantig geschnittenes kleines Brotstück für die Suppe (einbrogga) Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 55) Schließen
Brådlåden /
Brådlådenscherzhafter Ausdruck für den Mund Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 51) Schließen
Bschoad (die) /
Bschoad (die)Rest des Hochzeitsmahles Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 56) Schließen
Bschoadbinkerl /
Bschoadbinkerlder Rest des Hochzeitsmahles wurde auf ein „Binkerl“ mit dem „Schneuztüachl“ zusammengeschnürt und als „Bschoadbinkerl“ auf den Hackelstecken gehängt und als Zeichen des Hochzeitmahles sichtbar nach Hause getragen. Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 57) Schließen
Buazen (die) /
Buazen (die)Rückstände der Einbrenn, auch „Powern“ genannt, die in der Suppe nicht sehr willkommen waren. Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 57) Schließen
Bugöweh /
BugöwehKreuzweh, Bandscheibenleiden, auch Kreuzweh UM Quelle: Otto Milfait "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch". Band 2 (S. 74) Schließen
Bunkö (der) /
Bunkö (der)Kuchen; in der Gegend um den Viehberg (Sandl) auch Wagga genannt. Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 75) Schließen
Båchad (das) /
Båchad (das)Gebäck, auch kurz nur Båcht genannt Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 31) Schließen
Bågstoa (der) /
Bågstoa (der)Båg=lautes Geschrei, Streit, Zank. Entweder ein einzelner Stein in der Regel mit einer Kette um den Hals gehängt oder zwei Steine mit einer Kette zusammengebunden als Prangerstrafe für streitsüchtige Weiber. (Hellmonsödt u. Zwettl 1754) ... er muß im Markt umtragn werdn (der Bågstein), 25 Pfund schwer, er sollte ständig am Pranger hängen. Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 32) Schließen
Båheisl (das) /
Båheisl (das)Backhaus; das typische Mühlviertler Båheisl stand abseits des Wohnhauses und ist vereinzelt heute noch zu sehen. Leider sind alls schon außer Funktion, da man das Brot nur noch vom Bäcker kauft. Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 32) Schließen
Chresamgeld (veraltet) /
Chresamgeld (veraltet)siehe Krösengeld; von Chresam, Chesem, Chrisam, dem geweihten ÖL abgeleitet, womit die Kinder in der Taufe und Firmung gesalbt wurden.
Jenes Geld, welches die Kinder von ihrem Paten erhielten, wurde in die Krösenbüchse (Spanschachtel) –Gstatl genannt – hineingegeben (Chresamgeld). In dieser Krösenbüchse wurde auch die Nabelschnur in getrocknetem Zustand aufbewahrt. „In Krösen sterben“ hieß ungetauft sterben. Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: "Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch" (S. 61) Schließen
Das Wörterbuch dient der Erörterung und dem Vergleich vorwiegend mundartlicher Ausdrücke.
Die Sprichwörtersammlung mit Erörterung bzw. geschichtlichen
Hintergrund ist in Arbeit.
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