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Entnazifizierung
Die Lebenserinnerungen des Zöllners Hugo Wagner



   

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Mit 16 Jahren war ich in Leonfelden Mitglied des "Deutsch Völkischen Turnvereines – frisch, fromm, fröhlich, frei ist die deutsche Turnerei."
Das war in den Jahren 1930 bis 1934. Dieser Turnverein war nazionalsozialistisch angehaucht und wurde auch von nationalsozialistischen Untergrundkämpfern angeführt.
Ich war weniger an der Politik interessiert, ich wollte mich körperlich ertüchtigen. Beim Österreichischen Bundesheer, in das ich 1934 eintrat, gab es auch eine geheime nationalsozialistische Organisation. Ich glaubte damals auch, dass die Nazis es besser machen würden. Die Werbung und Propaganda waren danach ausgerichtet.

Als Hitler in Österreich einmarschierte, hegte ich an diesen Versprechungen schon Zweifel. Ich war nirgends organisiert und wurde daher auch kein alter Parteikämpfer.
Bei der Grenzaufsichtsstelle Sanov, an der mährisch-slowakischen Grenze, wurde uns Zöllnern einmal eine Liste vorgelegt, die wir alle unterschrieben. Das war ein Ansuchen um Aufnahme in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Niemand hat diese Unterschrift verweigert. Dies hätte sicherlich fatale Folgen gehabt. Das war alles.

Als ich im Herbst 1946 vom Krieg heimkam, habe ich dies im Gemeindeamt Schenkenfelden gemeldet. Hierauf war ich ein vom NS-Gesetz belasteter Nazi mit allen unguten Folgen. Ich musste Sühneabgabe zahlen und mein Gehaltskonto wurde gesperrt. Für meine Gattin, unsere Tochter Ingrid und für mich durfte ich monatlich von meinem Bankkonto insgesamt 150 Schilling abheben.

Anfang 1947 wurde ich provisorisch bei der Österreichischen Zollwache in Linz angestellt. Nach ungefähr einem halben Jahr wurde ich als eine vom NS-Gesetz betroffene Person aus dem Exekutivdienst ausgeschieden.

Dokument Dokument

Auf meinen Einspruch gegen meine Verzeichnung im Register der NS wurde ich von der BH Urfahr am 12. November 1947 mit folgendem Text entregistriert:
(Dokument-Abbildungen mit Klick vergrößern)




Bescheid
Ich suchte wieder um Aufnahme in den Exekutivdienst an und meldete mich wieder zur Zollwache an. In den folgenden Jahren wurde ich Abteilungsleiter in Weigetschlag, St. Oswald bei Haslach und Leopoldschlag.
(Dokument-Abbildung mit Klick vergrößern)



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Inhaltsverzeichnis
Unser Franz 
Der Lehrer Moser  -  1938
Die Zollkiste 
Im Kessel von Demjansk
An der Front
Der Unterführerlehrgang
Entnazifizierung
Meine Jagderlebnisse in Schenkenfelden
Geschichte aus meiner Dienstzeit in Weigetschlag
Eine Diensthundegeschichte
mit Dirndl

Eine Ochsengeschichte
Noch eine Hundegeschichte
vom Dirndl

Eine verhängnisvolle Abkürzung
Hasengeschichte Weigetschlag

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