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Saubleamö  / 
Saubleamö
Löwenzahn

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 322)
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Sauer oder Hådersuppm  / 
Sauer oder Hådersuppm
Suppe aus Haferbrot und Kartoffel, ... oft einzige Kost in den Kriegs- und Nachkriegsjahren des ersten Weltkrieges.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 323)
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Sauheidana (der)  / 
Sauheidana (der)
Kartoffelschnaps

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 323)
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Schbaül, Speidl (das)  / 
Schbaül, Speidl (das)
Apfelspalte

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 328)
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Schedl  / 
Schedl
Kuchen OM

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 307)
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Scherzl (das)  / 
Scherzl (das)
Anschnitt oder Rest des Brotlaibes

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 335)
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Schiaffö (die)  / 
Schiaffö (die)
In heißem Fett gebackene Mehlspeise aus Mürbteig.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 336)
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Schlehan (die)  / 
Schlehan (die)
Schlehdorn (Prunus spirosa) Strauch. Aus den Beeren wird vielfach Wein und Schnaps erzeugt. Nach neuester Erkenntnis sollen sie Giftstoffe enthalten.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 310)
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Schlehan (die)  / 
Schlehan (die)
Schlehdorn (Prunus spirosa) Strauch. Aus den Beeren wird vielfach Wein und Schnaps erzeugt. Nach neuester Erkenntnis sollen sie Giftstoffe enthalten.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 310)
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Schlådan (die)  / 
Schlådan (die)
Schleudermilch, Magermilch oder auch gewässerte Vollmilch ist eine \"Schlådan\". Ebenso wird jede dünne Suppe \"Schlådan\" genannt.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 339)
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Schmalzkoh (das)  / 
Schmalzkoh (das)
Grießkoch mit Butterschmalz obenauf

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 312)
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Schmankerl (das)  / 
Schmankerl (das)
Köstlichkeit, die auf den Tisch kommt

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 343)
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Schmerbam (der)  / 
Schmerbam (der)
Schmerbaum, Schmerbäume waren in frühester Zeit jene Bäume, von denen man essbare Früchte gewinnen konnte. Das waren unter anderem: Holunder, mundartlich Hollastaudn (Beeren, Blüte, Rinde) Eiche, Birke, Esche, Buche, Linde, wilde Obstbäume, Wacholder, Erle (die Erlenfrucht wurde Elsen genannt) und Hasel.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 312)
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Schmålzhäfen (das)  / 
Schmålzhäfen (das)
irdener Topf für die Aufbewahrung des Schmalzes.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 343)
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Schneidakas (der)  / 
Schneidakas (der)
Schneiderkäse, Sauerampfer OM

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 313)
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Schnepfendreg  / 
Schnepfendreg
Schnepfendreck, Darminhalt der Schnepfen. Ehemals als begehrter Brotaufstrich für die Jägerschaft.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 347)
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Schnid  / 
Schnid
Schnitt - Kornschnitt

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 314)
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Schnidla (der)  / 
Schnidla (der)
Schnittlauch

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 347)
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Schnitlsuppm (die)  / 
Schnitlsuppm (die)
Suppe mit eingeschnittenen dünnen Brotspalten, zum Unterschied der \"Brocken\", die würfelig geschnitten wurden.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 348)
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Schober (der)  / 
Schober (der)
Kuchen, siehe Gugelhupf

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 349)
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Schobermodel (der)  / 
Schobermodel (der)
Kuchenform aus Keramik oder Blech, im OM auch Schobermandl genannt

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 349)
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Schuastaloabö (das)  / 
Schuastaloabö (das)
Schusterlaibchen, eine schwarze Semmel, früher das billigste Kleingebäck, heute wieder sehr gefragte Brotsorte unter einem anderen Namen.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 353)
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Schwarzbeer  / 
Schwarzbeer
Heidelbeere (OM). Das \"Schwarzbeerprocken\" (Heidelbeerpflücken) war früher die Haupteinnahmequelle armer Leute.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 355)
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Schwarze Kuchl  / 
Schwarze Kuchl
Ein fensterloser Raum unter dem Kamin. Rauchgeschwärzt vom Abrand der Kienspäne, hier wurde auch Saufutter zubereitet. Der Erdäpfeldämpfer stand darinnen. Im Winter wurde da mitunter auch Schnaps gebrannt. Es war ein direkter Rauchabzug in den Kamin. In Reichweite hing auch das Gselchte im Rauchfang, welcher so geräumig war, daß der Rauchfangkehrer schliefen konnte. In Ausnahmefällen kam es sogar vor, daß in der schwarzen Kuchl auch das \"Schaffl\" stand, das der Vorgänger unseres Abortes in der ländlichen Gegend war. Dieses Schaffl faßte ungefähr 100 l. Die Befüllung durfte man aber nicht übersehen, da sonst das Austragen Probleme bereitete. In zwei gegenüberliegenden Ösen wurde ein Knüppel durchgesteckt. Mit zwei Tragstangen wurde der richtige Untersatz dann auf das Krautland getragen, wo in der Folge herrliche große \"Krauthappl\" wuchsen, eine höchst unästhetische Angelegenheit. Der natürliche Dünger stellt aber in jüngster Zeit wieder den geschätzten \"Biodünger\" dar.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 357)
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Schwårzkittel (die. Mzl)  / 
Schwårzkittel (die. Mzl)
Schwarzwild, Wildschweine

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 320)
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Schädl (der)  / 
Schädl (der)
Guglhupf, Kuchen (HG. 13. Jg. 1932)

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 325)
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Schäpsers (ein)  / 
Schäpsers (ein)
Schaffleisch, das Schäpserne

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 305)
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Schöberl (das)  / 
Schöberl (das)
höb di Schöberl, sunst wiast a Dålk ... hebe dich, Schöberl (Suppeneinlage), sonst wirst du ein mißratener Klumpen.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 315)
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Schölan  / 
Schölan
Äpföschölan, Apfelschale

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 315)
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Seelwecken (der)  / 
Seelwecken (der)
Der Seelwecken war ein ganz kleines Laibchen Brot. Am Allerseelentag hatten die bedürftigen Leute das Recht, von Haus zu Haus zu gehen und um Brot zu bitten. Sie bekamen den \"Seelwecken\". Er wurde eigens für diesen Tag und für diesen Zweck gebacken und bedeutete ein Opfer für die Toten ... Spruch beim Einsammeln: \"I bitt um an weißen, an schwarzen kå(nn) i nöt beißen. I bitt um an långa, an kurzen kå(nn) i nöt glånga\". Dieser schöne Brauch wurde durch die Notzeit des Ersten Weltkrieges aufgehoben. (HG. 13. Jhg. 1932)

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 363)
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Seierl (das)  / 
Seierl (das)
Sieberl, kleines Sieb

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 321)
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Seisuppen (die)  / 
Seisuppen (die)
Mehlsuppe, mit saurer Buttermilch angerührt und ein wenig Rahm dazu gegeben, war früher das Bauernfrühstück.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 364)
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Semöknödl (der)  / 
Semöknödl (der)
Semmelknödel, Semmelknödeln, Semmeln – Knödeln

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 322)
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Separata (der)  / 
Separata (der)
Milchzentrifuge. Die Einführung der handbetriebenen Milchzentrifuge war eine große Neuheit auf den bäuerlichen Betrieben. In kürzester Zeit konnte die noch warme Kuhmilch entrahmt werden. Es geschah dies aber auch zum Leidwesen der Dirnen und Knechte am Bauernhof. Sie mußten fortan als Nachspeise \"dö åwadrahdi Müh essen\" ... die heruntergedrehte Milch essen. In Königswiesen entstand zu dieser Zeit sogar ein Volkslied, das die Unzufriedenheit der Dienstboten über den \"Mühseparata\" zum Ausdruck bringt: ...Ban Baun in da Stifting drin hamds a hiatzt a Mümaschin, weil die Kost allweil schlechter wird, is scho a Sau krepiert. Dann san ea die Knecht davon und die Dirna hintendran, hiatzt wirds ön Haus mäusalstü zweng da åbadrahdn Mü.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 365)
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siaß Koh  / 
siaß Koh
Süßer Mehlbrei mit färbigem Zucker und mit Zuckerostereiern garniert, als Osterspeise, wenn die \"Gödenkinder\" (Patenkinder) auf Besuch kamen.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 365)
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siaßi Mü  / 
siaßi Mü
Vollmilch; … dö Deastbodn kriagn a gånz Jahr koa siaßö Mü zan Essen … Die Dienstboten bekommen ein ganzes Jahr keine Vollmilch zu essen.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 366)
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Sichl  / 
Sichl
Halbmondförmiges Schneidemesser, welches fast ausschließlich zum Schneiden des Kornes (Roggen) verwendet wurde. Die Sichel war schon in der Keltenzeit aus Bronze angefertigt und in dieser Form auch schon im MV verwendet worden (verschiedene Fundstellen im MV aus der Bronzezeit). Ihre Funktion wurde schlagartig mit dem Einsetzen der Mähmaschinen ausgeschaltet.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 366)
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Speckrenken (der)  / 
Speckrenken (der)
Speckseite

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 372)
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Speidl (das)  / 
Speidl (das)
die Apfelspalte, Erdäpflspalte, Rübenspalten u. dgl.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 372)
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Speiskastl (das)  / 
Speiskastl (das)
Speiseschrank aus Holz mit Lüftungsgitter. Das \"Speiskastl\" gehört schon der Vergangenheit an.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 372)
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Speiszedl (das)  / 
Speiszedl (das)
Speisezettel (der) ba dö Baun ... bei den Bauern im OM: Frühstück : Mehlsuppm am Sunda (Sonntag) gab es Rahmsuppe, erst viel später gab es im allgemeinen Malzkaffee oder einen Oachlkaffee. Eicheln wurden geschält, geröstet und ergaben ein kaffeeähnliches Getränk. Es wurde grundsätzlich in alle Suppen eingebrockt, d.h. der Brotlaib ging die Runde und jeder trennte eine Schnitte herunter und brockte ein in die gemeinsame Schüssel. Für das Mittagessen siehe Mittaricht.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 328)
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Spenfadl (das)  / 
Spenfadl (das)
Spanferkel

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 328)
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Spenling (der)  / 
Spenling (der)
Pflaume OM

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 328)
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sper  / 
sper
mager

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 328)
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Spinst oder Spiest  / 
Spinst oder Spiest
unausgebackener Teil der Brotlaibes, der Loab is spiesti GM

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 329)
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Spitzwögerer (der)  / 
Spitzwögerer (der)
Spitzwegerich (plantago lanceolata), Heilkraut. Im Rohzustand gequetscht gegen Hautschäden, rissige Haut, als Tee und Salbe gegen Husten und Heiserkeit.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 374)
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Staubmühl (die)  / 
Staubmühl (die)
Windmühle aus Holz mit Handantrieb zum Reinigen des Getreides

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 377)
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Sterz (der)  / 
Sterz (der)
Holzhackersterz, kräftige Mahlzeit aus Mehl und Schmalz

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 332)
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Stockfisch  / 
Stockfisch
1. Fischart ... 80 Pfund Stockfisch (getrocknet) mußte man 1704 Dem Landeshauptmann in Geld als Ersatz für die Fastenspeise (dem Stockfisch) jährlich bezahlen. Weiters 64 Pfund lautes Schmalz, 2 Viertel = 1 Metzen große Arbes (Erbsen), 3 Schock Platteis (frisch) 1 Vierteltonne Hering, 1 Faß Priggen (?) (Gustav Bachmann – ohne Erklärung!) 2. Bezeichnung für einen dummen, sprechfaulen Menschen.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 336)
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Stoppelgäd (das)  / 
Stoppelgäd (das)
Korkengeld, das man zu entrichten hat, wenn man mitgebrachten Wein im Gasthaus trinken möchte

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 337)
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Stoppöziaga (der)  / 
Stoppöziaga (der)
Korkenzieher

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 337)
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Stosuppn (die)  / 
Stosuppn (die)
Suppe aus gestockter, g´stöckelöter (sauer gewordener) Milch.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 337)
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Straubn (die)  / 
Straubn (die)
Oastraubn, Mäultaschen, Mehlspeise aus Kartoffelteig mit Apfelfüllung, sehr schmackhaft.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 337)
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Stritzl (der)  / 
Stritzl (der)
längliche Form des Gebäckes oder der Butter

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 338)
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Strotfaßl (das)  / 
Strotfaßl (das)
Butterfaß mit vertikaler Betriebsart. Das Butterstampfen oder Rühren war meist die schweißtreibende Arbeit der Kinder oder der \"Ahnl\" (Großmutter). Es dauerte oft sehr lang, bis aus dem sauren Rahm Butter wurde, besonders dann, wenn der Rahm noch nicht ganz sauer oder sehr kühl gelagert war. Sehr oft legten die Kinder ihre Schulhefte daneben hin, um gleichzeitig für die Schule zu lernen. Das Mühlviertel Band I, Seite 383

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 383)
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Strutzn (der)  / 
Strutzn (der)
Brotwecken

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 338)
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Struu(l) (der)  / 
Struu(l) (der)
Strudel

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 339)
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Stånitzl (das)  / 
Stånitzl (das)
dreieckige Papiertüte, sie wurde früher vom Kaufmann selbst aus einem Stück Papier gedreht. Süßigkeiten, Zuckerl, Knöpfe, Nägel, kleinen Mengen an Lebensmitteln aller Art wurden in \"Stanitzln\" abgefüllt.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 377)
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Störi (die)  / 
Störi (die)
Stärke (aus keltisch - germanischer Zeit stammend); Störibrot, Weißbrot

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 337)
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Störiloab (der)  / 
Störiloab (der)
ihn bekam jene Person, die einen Dienstboten an einen Bauern vermittelte

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 337)
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Sua  / 
Sua
Sur, angemachtes Pökelsalz, Gewürzbrühe für die Haltbarmachung des Fleisches vor dem Räuchern.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 386)
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Suniwendkråpfm (die)  / 
Suniwendkråpfm (die)
die zur Sommersonnenwende gebackenen Krapfen

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 340)
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Suniwendkräutl (das)  / 
Suniwendkräutl (das)
oder Bluatströpfö wird das Johanniskraut genannt (Hypericum perfomatum)

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 341)
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Suppmhenn (die)  / 
Suppmhenn (die)
Altes Huhn, das nur mehr als eine Suppeneinlage geeignet ist.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 341)
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Surfleisch  / 
Surfleisch
Schweinefleisch, welches in der Beize (Sur) gelegen ist.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 341)
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Såmtroad  / 
Såmtroad
Samengetreide

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 298)
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Säa (das)  / 
Säa (das)
selchen; ... Fleischselchen

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 319)
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Säbar (der)  / 
Säbar (der)
\"Gestöckelte Milch\", Sauermilch, in einem irdenen Topf und auf der Kellerstiege gekühlt, mit Rahm abgerührt, ist heute teilweise noch eine beliebte Jausenkost bei den Bauern im OM. (Lamprechtswiesen)

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 319)
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Sämö  / 
Sämö
Semmel, ... Aneissämö – Anissemmel, heute noch das übliche Gebäck bei Totenzehrungen. Doppelt große Semmel mit Anis bestreut.

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 322)
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Sämökre(n) der  / 
Sämökre(n) der
Semmelkren, auch Kre(n)suppm gespr. Meerretich mit gekochten Semmeln und Milch. Rindfleisch mit Semmelkren gibt es nach Begräbnissen bei der Zehrung. Der Leichenzug wird boshafterweise auch Rindfleischprozession genannt.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 298)
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Tailaafsetzn (das)  / 
Tailaafsetzn (das)
Telleraufsetzen. Hochzeitsbrauch im OM. In vorgerückter Stunde erfolgte das Tailaafsetzn, um für die Musik Geld zu sammeln. Der Brautweiser singt jeden Hochzeitsgast mit passenden Reimen an, die er meist im Stegreif dichtet. Dem vorgehaltenen Teller wird nach der Spende ein zweiter Teller aufgesetzt. Mit der größten Ausdauer singt der Brautweiser die ordinärsten G´stanzln, so lange, bis der Gast resigniert und in die Tasche greift, um Geld für einen Doppelliter Bier oder eine Flasche Wein zu spenden (Kollerschlag)

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 343 - 344)
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Troadkåstn (der)  / 
Troadkåstn (der)
Getreidespeicher, einstöckig, ganz aus Holz gebaut, er stand wegen der Brandgefahr meist abseits des Bauernhofes. Darüberhinaus gab es die herrschaftlichen Zehentkasten. Sie dienten als Sammelstelle für den Zehent, der von den Untertanen abgeliefert werden mußte. Es gibt im UM heute heute noch wenige solche Zehentkasten aus dem 15. Jhdt. (Ortschaft Sperrbühel Gemd. Windhaag, in Fünfling, Gemd. St. Oswald b. Fr. und in Dürnberg Gemd. St. Leonhard b. Fr. und in Hadersdorf Gemd. Alberndorf). Hier gilt ein besonderer Dank den Besitzern dieser denkwürdigen Zeugen der Vergangenheit, dafür, daß sie uns erhalten geblieben sind. Möge das Bundesdenkmalamt endlich auch tätig werden und für die Unterschutzstellung dieser Zehentkasten Sorge tragen.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 357)
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Trog (der)  / 
Trog (der)
Futterbehälter, früher aus Stein gemeißelt

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 357)
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Täa  / 
Täa
Teller

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 389)
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Umurken  / 
Umurken
Gurken

Quelle: Otto Milfait, Elvira Landgraf: \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\" (S. 397)
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Urei (das)  / 
Urei (das)
Sauerteig

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 364)
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vawiassn  / 
vawiassn
verschwinden, verderben lassen, besonders bei Lebensmitteln ... a ålts Brod derf ma nöt vawiasn.

Quelle: Otto Milfait \"Das Mühlviertel - Sprache, Brauch und Spruch\". Band 2 (S. 370)
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In unserem Lexikon veröffentlichen wir Mundart-Begriffe und alte Begriffe
welche die Themenkreise Speisen, Küche, Gerätschaften beim Kochen,
Kräuter etc. einschließen.
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