Brauchtum
  Essgeschichten
  Regionalgeschichte
  Regionale Literatur
  Aktuelles
  Links / Adressen
  Wörterbuch / Sprichwörter
  Charity
  Lebenserinnerungen   Fotos   Sitemap   Impressum

Zu den Funden im Linzer Landhaus und zum
weiteren Bauvorhaben am Landhauspark

Archäologische Funde im Linzer Landhaus

Aus einer Medieninformation
des Landes Oberösterreich
zu einer Pressekonferenz
am Dienstag, 10. Juni 2008

   

Sie können diese Plattform mitgestalten. Beiträge und Fotos sind erwünscht. Bitte senden Sie diese unter Angabe des Urheberrechts an eurojournal@utanet.at

 
 

Im Minoritenhof des Linzer Landhauses wird ein Lift eingebaut und ein unterirdischer Besichtigungsgang zur Tiefgarage an der Linzer Promenade errichtet. Vor Beginn der Bauarbeiten konnte der direkt südlich an die Minoritenkirche grenzende Innenhof durch das Bundesdenkmalamt archäologisch untersucht werden.


zur Detailansicht die Bilder anklicken


Historischer Hintergrund

Nach der Ordensüberlieferung entstand die erste Niederlassung der Minoriten in Linz im Jahre 1236. Kirche und Klosteranlage lagen am Rand der Stadtbefestigung, in der Südwestecke der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung. Die Landstände mieteten 1536 das in der Reformationszeit verödete Kloster. Das Landhaus wurde in den Jahren 1564-1571 im westlichen Teil der Klosteranlage zum Teil neu errichtet, zum Teil umgebaut und erhielt sein heutiges Aussehen nach dem großen Linzer Stadtbrand im Jahre 1800.

Bei der archäologischen Untersuchung konnten im Innenhof - direkt angrenzend an die südliche Langhausmauer der Minoritenkirche - Reste eines Ziegelpflasterbodens und Fundamente von Vorgängerbauten mit insgesamt vier unterschiedlichen Bauphasen dokumentiert werden. Sie stammen vom mittelalterlichen Kreuzgang des Klosters und von ehemals an die Kirchenmauer angebauten Lagerräumen. In einer Tiefe von etwa 2,3 m konnten insgesamt 18 beigabenlose Skelette dokumentiert und geborgen werden. Sie gehören vermutlich zur ältesten Bauphase der Kirche aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Eine große Zahl verstreuter Knochen und sekundäre Anhäufungen von Langknochen bezeugen, dass das Areal vor der Errichtung des spätgotischen Kreuzganges als Friedhof diente. Nach der Auflassung des Klosters im 16. Jahrhundert wurde dieser Kreuzgang bei der Neuerrichtung des Landhauses abgetragen.

Einen Hinweis auf die antike Besiedlung geben römische Keramikbruchstücke, die als Streufunde in mittelalterlichen und neuzeitlichen Verfüllungen zum Vorschein kamen. Eine größere Zahl mittelalterlicher Werksteine aus der Minoritenkirche und des Kreuzganges waren als Spolien in den frühneuzeitlichen Fundamenten vermauert. Darunter befinden sich Fragmente von Säulen, Werksteine von der Basis großer, polygonaler Kirchenpfeiler, Bruchstücke gotischer Kreuzrippen und Teile spätgotischer und renaissancezeitlicher Grabsteine.


Archäologische Funde im Linzer Landhaus
Ausgrabungen im Minoritenhof
Die Steinbogenbrücke aus dem 18. Jahrhundert


zurück / weiter


Pressekonferenz mit
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
Mag. Heinz Gruber, Bundesdenkmalamt
Wolfgang Klimesch, Archäologe und Grabungsleiter
Mag. Antonia Licka, Präsidialdirektorin


Bilder links:
Brand von Linz im Jahre 1800
Spätmittelalterlicher Friedhof Minoritenhof

Beiträge / Anfragen bitte per E-Mail an eurojournal@utanet.at senden.