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Quelle: Dr. Elisabeth Schiffkorn
Palmsonntag (Text von P. Amand Baumgarten)
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Palmsonntag
Der Zweite Passionssonntag mit dem lateinischen Namen „Palmarum“ wird umgangssprachlich Palmsonntag genannt.
Die Christenheit gedenkt an diesem Tag des Einzugs Christi in Jerusalem: Jesus ritt durch die Tore der Stadt und die Menschen jubelten ihm mit Palmzweigen in den Händen zu. In Erinnerung daran werden Palmbuschen geweiht und Palmprozessionen abgehalten. Bei diesen wurden früher hölzerne Palmesel mitgeführt. Diese Prozessionen enstanden auch aus den ehemaligen Flurumgängen – das zu Beschützende wird eingekreist.
Palmenweihe: In der Kirche findet die Weihe der Palmbuschen statt, welche die an sich schon segenbringende Wirkung verstärkt. In Ermangelung von Palm- oder Ölzweigen in unserer Region werden zum Binden grüne Zweige ausgewählt. Ohne Weidenkätzchen kommt kein Palmbuschen aus, weiters werden krankheits- und unheilabwehrende Pflanzen ausgewählt, wie Haselnuss, Erle, Birke, Buchsbaum, Lebensbaum, Palmkätzchen, Kranawitten (Wacholder), Stechpalme (Schradl) usw. Die Dreizahl muss nach alter Vorstellung beachtet werden – von jeder Sorte sollen jeweils drei Zweige eingebunden sein. Weitere Regeln besagen, dass Palmbuschen aus „sieben- oder neunerlei Grün“ bestehen sollen. Die Zweige werden meist auf Haselnussstecken gebunden. Verziert werden die Palmen mit farbigen Bändern, Äpfeln, Brezen, manchmal mit Ostereiern. Bei den Zierraten bildeten sich lokal sehr unterschiedliche Schmuckformen heraus. Beliebt sind auch dünn gehobelte und bunt gefärbte Holzbänder, die „G’schaberbandln“. Im städtischen Bereich werden etwa 40 cm hohe Palmbuschen oft mit roten Wollmaschen verziert, in Erinnerung an die Wunden Christi.
Das Binden von Palmbuschen ist heute noch oft in vielen Orten eine genau geregelte Gemeinschaftsarbeit. Besonders wo die bis zu vier Meter hohen Buschen Tradition sind, verlangt das Palmbuschenbinden eine lange Vorbereitungszeit. Gebunden wird meist am Samstag vor dem Palmsonntag. Um die Palmbuschen bildete sich lokal ein manchmal sehr unerschiedliches Brauchtum heraus.
Nach dem Kirchgang werden die Palmbuschen des Vorjahres im Hergottswinkel oder auf den Feldern (hier oft erst am Ostermontag) durch die neuen ersetzt und die alten verbrannt. Ein Palmbuschen im Feld wehrt nach altem Volksglauben Hagelschauer ab.
Wer am Palmsonntag als letzter aufsteht ist der „Palmesel“.
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