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PuchenauEin Meister im Maibaum-Diebstahl
Autorin: Sandra Danzinger

Ein Artikel aus Tips,
Rubrik Land + Leute.
Ausgabe: 18. Woche 2009


   

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LINZ/PUCHENAU. Nicht nur das Maibaum-Aufstellen gehört zu den Traditionen am Staatsfeiertag, sondern auch das Maibaumstehlen. Ein besonderer Maibaum-Dieb ist Puchenaus Bürgermeister Haderer, dessen größter Coup sich heuer zum 30. Mal jährt.

Maibaumwald 1990 in Puchenau
"Mittlerweile ist der Jagdtrieb schon ein bisschen verebbt und die Maibäume werden besser bewacht, aber früher haben wir tolle Sachen erlebt", erzählt Wolfgang Haderer, Bürgermeister von Puchenau, der seit 1973 ein großer Verfechter der alten Maitraditionen ist. Auf der Baum-Jagd gibt es Späher, die einen Diebeszug vorbereiten, und auch geschickte Landwirte (samt Traktor) benötigt es, um einen großen Maibaum zu stehlen. "Ich war sicher an 30 bis 40 Diebeszügen beteiligt", erzählt Haderer. Stolz ist er besonders auf seine Beute von 1979: "In diesem Jahr wollten wir den Maibaum vom Linzer Hauptplatz stehlen. Während die einen von unserer Truppe die Bewacher um vier Uhr früh auf etwas zu trinken einluden, haben wir anderen gearbeitet." Passanten kamen vorbei, schließlich auch die Polizei. Die hinderte die Puchenauer am Abtransport des Diebesguts. Als dann schließlich die Ersten für den Maiaufmarsch kamen, ließ uns der damalige Vizebürgermeister ziehen. "Ich sehe noch den Musikverein von Aspach vor mir, der uns auf der Nibelungenbrücke zur offiziellen Übergabe des Maibaums entgegenkam, und wir haben ihn gerade abgeschleppt. Die haben schön aus der Wäsche geschaut", lacht der Bürgermeister.

Einen Trick wandte Haderer mit seiner Diebes-Truppe beim Stehlen des Südbahnhof-Maibaumes an: "Die Marktgruppe hat es sich mit Ottensheimern ausgemacht, dass diese den Baum stehlen und dann bei der Rückgabe ein tolles Fest stattfindet. Wir haben davon Wind bekommen und sind einfach eine halbe Stunde früher aufgetaucht!" Auch hier wollte die Polizei das Stehlen verhindern. Haderer setzte sich in ein Polizeiauto, fuhr zur Dienststelle und wollte mit dem Chef vom Dienst sprechen – alles half nichts. Als die Puchenauer schließlich bei Bier und Leberkäs, bewacht von zwei Polizisten, ihr Lager am Südbahnhofmarkt aufschlugen, gaben die Marktleute nach: "Die Baumrückgabe war dann ein tolles, gemütliches Fest, RLB-Generaldirektor Scharinger musizierte dabei sogar!" Die Mai-Diebeszüge gingen dabei so weit, dass einmal neun Bäume auf einmal in Puchenau standen ...


Autorin: Sandra Danzinger
Ein Artikel aus Tips, Rubrik Land + Leute.
Ausgabe: 18. Woche 2009



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Foto: 1990 gab es einen wahren Maibaum-Wald in Puchenau zu bestaunen.



www.puchenau.at

Richtlinien beim Maibaumstehlen
Informationen zum Maibaumstehlen

Ergänzender Hinweis zum Maibaumstehlen: http://brauchtumskalender.ooe-volkskultur.at/brauch-52-maibaumstehlen

Ein Meister im Maibaum-Diebstahl


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