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Quelle: Dr. Elisabeth Schiffkorn |
Advent
Die vier Adventsonntage vor Weihnachten beginnen mit dem 1. Sonntag nach dem 26. November. Im Advent bereiten sich die Christen auf die Ankunft des Erlösers vor. Bis 1917 galt der Advent als Fastenzeit, feierliche Trauungen und Tanz waren verboten.
Nach altem Glauben geht der Traum vom 1. Adventsonntag in Erfüllung
Adventblasen:
In Adventspielen wurde das Warten auf Christi Geburt dargestellt, ein Rest dieser Spiele stellt das Adventblasen dar. In kleinen Umzügen gingen Musikanten an bestimmten Adventabenden durch das Dorf und spielten alte Adventlieder.
Heute wird in vielen Orten ein „Adventblasen“ lokaler Musikvereine veranstaltet, sehr oft in Verbindung mit einem Christkindlmarkt.
Adventkranz:
Die Vorbereitungszeit des Advent wird in einem Kranz mit vier Kerzen dargestellt. Verbreitet sind in Anlehnung an die Farbe der Messgewänder drei violette Kerzen und eine rosa Kerze für den dritten Sonntag.
Der Adventkranz begleitet das Warten auf das Weihnachtsfest und schmückt mit seinem Tannengrün die Wohnungen. Diese Wochen sollten eine Zeit der Ruhe und Besinnung, des Beieinanderseins, Bastelns und Backens sein. Der Kranz als Symbol des Ewigen, Unendlichen in Verbindung mit dem lebendigen Grün hat seine Verbreitung sicherlich so rasch gefördert.
Im Jahr 1860 wurde im Städtischen Waisenhaus in Berlin zum ersten Mal ein Kronleuchter aufgehängt, der mit Kerzen besteckt, den Kindern das Warten auf das Fest erleichtern sollte. Bald wurde dieser Lichterkranz durch einen Tannenkranz ersetzt. Seither hat er als Adventkranz, über sein protestantisches Ursprungsgebiet hinaus, eine weite Verbreitung gefunden. An jedem der Adventsonntage wird eine Kerze mehr angezündet, bis alle vier brennen und anzeigen, daß das Weihnachtsfest nahe ist.
Gerade in der Vorweihnachtszeit wird durch brauchtümliche Handlungen die Zeit besser aufgeteilt und überschaubarer gemacht. Von dieser Funktion zeugt ein Kinderspruch:
„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.
Dann brennen zwei und drei, dann vier.
das Christkind steht schon vor der Tür.“
Adventkalender:
Das Jahr 1903 gilt als das Geburtsjahr des Adventkalenders. Der Münchner Unternehmer Gerhard Lang (1880 bis 1974) druckte „ein reizendes Spielzeug ... eine rechte Vorweihnachtsfreude ... die den Kindern das lange Warten verkürzen“ sollte. Der Kalender bestand aus zwei Bögen mit je 24 Feldern. Auf den einen waren Gedichte gedruckt, auf den anderen Bilder. Jeden Tag sollte eines ausgeschnitten und auf den entsprechenden Text geklebt werden, zu Weihnachten war somit ein bunter Bilderbogen entstanden. Erst viel später wurde der Adventkalender populär. Sein Erfinder jedoch hatte versäumt, den Adventkalender zum Patent anzumelden.
Christkindlmärkte:
In letzter Zeit bieten immer mehr Adventmärkte in vorweihnachtlichem Ambiente kleine Geschenke, Spielsachen und Kunsthandwerk, hier vor allem Weihnachtsschmuck, an. Früher war für Dienstboten zu Weihnachten ein Zahltag, sie konnten daher ihren Bedarf an Waren decken, die sonst nur an Kirchtagen feilgeboten wurden.
Immer mehr wird von den Organisatoren Wert auf kunsthandwerkliche Angebote gelegt, der Trend geht weg von billigen Allerwelts-Kirtagwaren und Weihnachtskitsch.
Auch karitative Organisationen nutzen die Zeit, um durch die Einnahmen von Punschhütten oder Weihnachtsbasaren Geld für gemeinnützige Zwecke aufzubringen.
Weihnachtsbäckerei:
In vielen Familien wird Kleingebäck nach traditionellen Rezepten hergestellt, etwa Vanillekipferl, Linzer-Augen, Husarenkrapferl, Hausfreunde, Mostkekse, Lebkuchen und Christstollen. In letzter Zeit wurde es üblich, etwa mit den von karitativen Organisationen angebotenen „Kekssackerln“ den Festtagstisch zu bereichern. Immer mehr geschätzt wird auch das Angebot an Weihnachtsbäckereien bei bäuerlichen Direktvermarktern.
Kletzen- und Störibrot:
Auf das Backen der Störi wurde früher große Sorgfalt verwandt, damit nicht etwa die Magd „ihre Seele hineinbacke“. In vielen Häusern bekam jeder Dienstbote seinen eigenen „Störiloab“. Auch warten die Bauersleute einem Besucher, den sie ehren wollen, gerne damit auf. „Kim ámal die Feirtá ö ´s Störi kostn!“ heisst es. Wer neun Störi gekostet hat, heiratet im nächsten Jahr, stirbt nicht und bleibt vor Unglücksfällen verschont.
Zugleich mit dem Störi, wurde früher das Kletztenbrot gebacken. Kletzenbrot war ursprünglich ein einfaches Roggenbrot, in das Kletzen, gedörrte Zwetschken und Nüsse eingebacken wurden. In Zeiten, in denen kaum Süßes auf den Tisch kam, stellte dieses Früchtebrot sicher schon allein aus diesem Grund eine besondere Gaumenfreude dar. Erst viel später wurden auch andere Trockenfrüchte zugekauft, da Bargeld im bäuerlichen Haushalt nicht gern ausgegeben wurde.
Am Heiligen Abend wurden alle Bewohner und auch die Tiere in die segensbringenden Handlungen miteinbezogen. In manchen Landesteilen war es üblich, aus Teigresten und den Abfällen der Trockenfrüchte kleinere Kletzenbrote extra für die Tiere zu backen und sie ihnen am Christtag zu verfüttern. Oder es wurden zwei Schnitten selbstgebackenen Brotes mit Weihwasser besprengt, mit drei Palmkätzchen vom geweihten Palmbuschen belegt und als „Maulgabe“ dem Vieh dargeboten.
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