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EuroJournal heft 1/2007

Eichendorff-Gedenkstätte
in Walding
Autor: Friedrich Gabriel



Der Artikel erschien im
"EuroJournal "
Linz - Mühlviertel - Böhmerwald
Heft 1/2007
www.eurojournal.at

   

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"Wem Gott will rechte Gunst erweisen ...", dieses schöne Wanderlied wird heute noch oft und gerne gesungen. Vom Dichter des Liedes Josef Freiherr von Eichendorff stammen aber auch andere vielbesungene, zeitlose Liedtexte wie "In einem kühlen Grunde", "O du stille Zeit", "Markt und Straßen steh’n verlassen", "O Täler weit, o Höhen" oder "Wer hat dich, du schöner Wald?"

Eichendorff-Gedenkstätte in Walding
Bild rechts:
Eichendorff-Gedenkstätte in Walding
(Foto: Konczalla)




Vor 200 Jahren – im Mai 1807 – reiste der beliebte Dichter der Romantik als 19-Jähriger mit seinem Bruder Wilhelm und einer Gitarre im Gepäck per Postkutsche durch unser Bundesland. Von der schlesischen Heimat über Brünn, Budweis und Kaplitz durch die Mühlviertler "Riedmark" nach Linz kommend und dann donauaufwärts über Eferding und Schärding durch Bayern zum Studium nach Heidelberg.

Lebhaft beschreiben die beiden Reisenden in einem Tagebuch die Torturen damaliger Reisen: "Steinige Gegend, schändlicher Weg. Auf diese Weise wackelten, schlotterten, schmetterten wir … über die böhmische Grenze." "Singende Haufen von Wallfahrern, die aus Maria Zell kamen, zogen vorüber." "Die Gegenden (im blühenden Österreich ob der Enns) wurden herrlich, die Vegetation immer üppiger und ein anderes, eigenes, frohes Leben begann." Die Straße wimmelte von Fuhrleuten, die von und nach Linz fuhren. Weiters beschrieben sie sehr vorteilhaft die Sonntagstrachten, die Gesichter ("frisch, großäugig und herzig") und die starken Menschen. Freistadts romantische Lage in einem Kessel von schönen Bergen wird ebenso beschrieben wie das "gräflich Stabenbergische Schloß" (Riedegg bei Gallneukirchen) "an einem waldigen Abhang". "Je näher Linz, desto blühender alles umher" "und erschraken ordentlich vor der plötzlichen himmlischen Aussicht und der zauberhaften Lage dieser schönen Stadt." "Und so schritten wir berauscht hinab in das blühende, duftende, schimmernde Tal wie in einen schönen Frühling."
Mühlenrad



Bild rechts:
“In einem kühlen Grunde”: Auch ein Mühlrad errinnert an den Dichter der Romantik. (Foto: Konczalla)





Eichendorff-Verehrer Roman Konczalla

Der aus Eichendorffs Heimat Oberschlesien gebürtige Waldinger Altbauer Roman Konczalla, geboren 1924 in Glöglichen an der Hotzenplotz, Pfarre Oberglogau in Oberschlesien, pflegt in bewundernswerter Verehrung das Andenken des Romantikers Eichendorff. Da ihm nach 1945 eine Rückkehr in seine Heimat verwehrt war, seine Heimat in Schlesien war inzwischen polnisch geworden, bewirtschaftete er mit großem Fleiß und sehr erfolgreich seit 1955 das stattliche "Obermayrgut" in Lindham. Seine Begeisterung für den romantischen
Dichter Josef von Eichendorff hatte er aus Schlesien mit in die neue Heimat gebracht. In der Nachbarortschaft Schwarzgrub errichtete er an einem nostalgischen Platz ("in einem kühlen Grund") in Nähe des Waldinger Tierparks in Eigeninitiative eine würdige Eichendorff-Gedenkstätte. Ein Wanderweg, geschmückt mit Eichendorff-Gedicht-Tafeln, führt über den "Auffngraben" auf den Mursberg.



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Eichendorff-Verehrer Roman Konczalla


Das rüstige Seniorenbundmitglied Konczalla führt gerne Besucher zu "seiner" Gedenkstätte.
(Tel.: 07234 / 84812)

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