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Schiffleutmuseum Stadl Paura

„Museum des Monats“ – Juni 2009

Schiffleutmuseum Stadl-Paura

   

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Salz hatte für Oberösterreich einst eine große Bedeutung. Der Salzabbau und der Handel mit dem Weißen Gold waren wichtige Wirtschaftszweige für das Land ob der Enns. Doch das Salz galt es von der Stätte seines Abbaus in Hallstatt bis zur Donau zu transportieren. Dafür nützte man den Wasserweg der Traun. Die Geschichte dieses Salztransports sowie die harte und gefahrvolle Arbeit der Schiffleute dokumentiert in anschaulicher Weise das Schiffleutmuseum in Stadl-Paura, das seit genau 30 Jahren im so genannten Hüterhaus beheimatet ist.


30 Jahre im "Hüterhaus"
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten konnte im Juni 1979 die neue Bleibe im einstigen "Hüterhaus" bezogen werden. In diesem Gebäude wohnte der Zillenhüter, der die aus dem Salzkammergut kommenden Salzzillen bewachen musste. Die Fracht einer Salzzille wurde in Stadl nämlich auf mehrere Schiffe aufgeteilt, da die Traun ab hier ihren Flusslauf bedeutend änderte und um einiges seichter wurde. 14 Salzstadel entstanden so vor Ort und beinahe alle Einwohner von Stadl lebten vom Salztransport: Sie waren als Steurer, Schiffsknechte, Zillenbauer und -hüter oder als Arbeiter in den Salzmagazinen tätig. Erst nach dem Bau der Pferdeeisenbahn von Linz nach Gmunden 1835 bzw. 1836 verloren der Salztransport auf der Traun und somit der Umladeplatz in Stadl zunehmend an Bedeutung, bis die hölzernen Salztransporter schließlich ganz verschwanden.


Außenansicht des Schiffleutmuseums Stadl Paura
Bild: Außenansicht des Schiffleutmuseums Stadl Paura
(Bildquelle: Schiffleutmuseum Stadl Paura)

Weg des Salzes
Im Schiffleutmuseum in Stadl-Paura können Besucher aber noch heute den Weg des Salzes von Hallstatt bis zur Donau anschaulich nachverfolgen und sich mit der harten Arbeit der Schiffleute vertraut machen. So gibt es Schiffsmodelle, Werkzeuge für den Zillenbau und Ausrüstungsgegenstände der Salzschiffe zu sehen. Neben Modellen der einstigen Salzstadel in Stadl-Paura, ist der im Miniaturformat nachgebaute so genannte fahrbare Kanal zu bestaunen, der 1552 zur Überwindung des wilden rund 17 m hohen Traunfalles bei Roitham gebaut wurde – eine technische Meisterleistung des Thomas Seeauer.
Ursprünglich wurden nach dem Salztransport nicht nur die Waren verkauft, sondern auch die
Salzzillen selbst. Um Holz zu sparen bzw. ein völliges Dezimieren der Waldbestände im Salzkammergut zu vermeiden – Holz benötigte man in großem Umfang sowohl für den Zillenbau als auch für das Versieden des Salzes in den Sudhütten –, ordnete Kaiser Maximilian I. den
Rücktransport der leeren Salzzillen an. Mit Pferden wurden nun die Zillen flussaufwärts gezogen, gleichzeitig beförderte man Lebensmittel ins Salzkammergut. Ein großes Diorama stellt im Museum einen solch mühevollen Gegenzug auf der Traun dar; das für einen derartigen Zug benötigte Pferdegeschirr wird im Original präsentiert.

Traditionsreiche Schifferzunft
Neben dem Salztransport und dem Schiffbau war auch die Flößerei auf der Traun für Stadl durchaus bedeutend, münden doch hier die Ager mit der Vöckla sowie die Alm in die Traun. Die von diesen Flüssen kommenden Flöße wurden in Stadl zu größeren Flößen zusammengebunden und bis zur Donau sowie in noch größerer Form weiter bis Wien oder Budapest transportiert. Im Museum sind anhand von Modellen die verschiedenen damals bekannten Floßformen zu studieren.
Schließlich ist im Schiffleutmuseum auch die traditionsreiche Schifferzunft gut dokumentiert, etwa mit einer Zunfttruhe aus dem Jahre 1754 sowie der Zunftfahne von 1800. Diese zeigt den hl. Nikolaus, den Schutzpatron der Schiffer, der den Ort Stadl mit seinen Schiffleuten beschützt.


Diorama Salztranport auf der Traun
Bild: Diorama Salztranport auf der Traun (Bildquelle: Schiffleutmuseum Stadl Paura)

Abwechslungsreiches Ausflugsprogramm
Ein Besuch im Museum lässt sich zudem mit weiteren Besichtigungen in unmittelbarer Nähe verbinden. Die eindrucksvolle Dreifaltigkeitskirche des Johann Michael Prunner befindet sich unweit des Museums. Der barocke Kirchenbau wurde unter Maximilian Pagl errichtet, der ab 1705 als Abt die Geschicke des am gegenüberliegenden Ufer der Traun aufragenden Benediktinerstiftes Lambach leitete. Und Maximilian Pagl wurde wiederum in jenem Haus geboren, in dem sich heute das Schiffleutmuseum befindet, war Pagls Vater doch einst als Zillenhüter tätig. Ein Besuch des Stiftes Lambach und der dort gezeigten Dauerausstellung ist ebenfalls zu empfehlen.
Der Schifferverein Stadl-Paura, der das Schiffleutmuseum betreibt, bietet zudem neben Museumsführungen auch Plätten- und Zillenfahrten auf der Traun an – ein idealer Ausklang eines spannenden Ausflugstages.




Kontakt:
Schiffleutmuseum Stadl-Paura
A-4651 Stadl-Paura, Fabrikstraße 13
Tel.: 07245/28011-17 (Gemeindeamt)

Öffnungszeiten:
01. Mai bis 31. Oktober: Sonntag und Feiertag: 14:00–16:00 Uhr
und jederzeit gegen Voranmeldung für Gruppen



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Kontakt:
Schiffleutmuseum Stadl-Paura
A-4651 Stadl-Paura, Fabrikstraße 13
Tel.: 07245/28011-17 (Gemeindeamt)

Öffnungszeiten:
01. Mai bis 31. Oktober:
Sonntag u. Feiertag 14:00–16:00 Uhr
und jederzeit gegen Voranmeldung für Gruppen

Zunftfahne der Schiffleute aus Stadl Paura
Bild: Zunftfahne der Schiffleute aus Stadl Paura (Bildquelle: Schiffleutmuseum Stadl Paura)

Paraderuder im Schiffleutmuseum Stadl Paura
Bild: Paraderuder im Schiffleutmuseum Stadl Paura (Bildquelle: Schiffleutmuseum Stadl Paura)


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