Brauchtum
  Essgeschichten
  Regionalgeschichte
  Regionale Literatur
  Aktuelles
  Links / Adressen
  Wörterbuch / Sprichwörter
  Charity
  Lebenserinnerungen   Fotos   Sitemap   Impressum


„Museum des Monats“ – Juni 2008

Sensenschmiedemuseum "Geyerhammer" Scharnstein


   

Sie können diese Plattform mitgestalten. Beiträge und Fotos sind erwünscht. Bitte senden Sie diese unter Angabe des Urheberrechts an eurojournal@utanet.at

 
 

"Mächtig dröhnt der Hämmer Klang!" – Dieser viel zitierte Satz, der die einst florierenden Sensen- und Hammerwerke Oberösterreichs charakterisiert, wird im historischen Industriedenkmal des Sensenschmiedemuseums "Geyerhammer" in Scharnstein mit seiner 400-jährigen Geschichte lebendig. Das 1997 eröffnete und vom Scharnsteiner Kultur- und Heimatverein betriebene Freilichtmuseum wurde nun mit großzügiger Unterstützung des Landes Oberösterreich und der Gemeinde Scharnstein neu gestaltet und ist mit zahlreichen inhaltlichen Ergänzungen und Neuerungen als attraktives Ausflugsziel im Almtal für interessierte Museumsbesucher zugänglich.
Der engagierte und unermüdliche Einsatz des Trägervereins, der mit der gelungenen Neugestaltung ein besonderes Zeichen der Qualität zur Erhaltung des kulturellen Erbes der einst florierenden Sensenindustrie gesetzt hat, hat den Oö. Museumsverbund überzeugt, das Prädikat "Museum des Monats" nach Scharnstein zu vergeben.



Museumsrundgang durch den "Geyerhammer" in Scharnstein

Im Inneren des Sensenschmiedemuseums erwartet den Museumsbesucher ein eindrucksvoller Rundgang, der den Übergang vom Handwerk zur industriellen Fertigung und das Entstehen des größten Sensenwerkes der Donaumonarchie mit allen Auswirkungen auf die gesamte Region aufzeigt.

Blick in die Ausstellung
Bild: Blick in die neu gestaltete Ausstellung – Themenbereich „Sensenexport und Geschichte der Fa. Redtenbacher“ (Bildquelle: OÖ. Museumsverbund. honorarfrei)


Neue Gestaltungsfarben – ein stark dominierender Blauton, der in Anlehnung an die berühmten "Blauen Sensen" gefunden wurde –, Hörstationen mit Zeitzeugeninterviews von ehemaligen Sensenarbeitern, die zur Werksschließung im Jahr 1987 Stellung nehmen, und ein optimierter Kassen- und Shopbereich prägen den Eingangsbereich, der unter dem Motto "Vom Sensenwerk zum Museum Geyerhammer" steht.

Der Zugang zum eigentlichen Sensenhammer wurde dahingehend ergänzt, dass sich der Besucher nun über die frühen Entwicklungen der Sense vom Erntewerkzeug bis zur perfekten Sense eingehender

informieren kann. Vertiefende Auskunft zur prägenden Gestalt Helmhart Jörgers, der mit der Gründung von vier Sensenwerken gegen Ende des 16. Jahrhunderts den Aufstieg der Scharnsteiner Sensenindustrie einläutete, die Geschichte der Sensenproduktion in Scharnstein und das Thema der "Schwarzen Grafen" sind weitere Bestandteile des neuen Erscheinungsbildes.

Neu ist auch ein Multimedia-Bereich, der dem Besucher einen lebendigen Einblick in die Sensenproduktion vergangener Zeiten gibt und deutlich macht, unter welch ohrenbetäubender Geräuschkulisse einst die einzelnen Arbeitsschritte zur Fertigung einer Sense abliefen.
Der anschließende Präsentationsbereich ist der Geschichte der Firma Redtenbacher von den Anfängen und ihrer Blüte bis hinein in das 20. Jahrhundert gewidmet. Im Jahr 1875 erfolgte mit dem Einstieg der Firma Redtenbacher in die Scharnsteiner Sensenerzeugung ein tief greifender Wandel von den alten Handwerksbetrieben zur modernen Sensen- und Sichelindustrie. Damit hat dieses Thema nun jene Wertigkeit bekommen, die historisch gesehen erst zum Florieren der wirtschaftlichen Entwicklung geführt hat.

Fa. Redtenbacher
Bild: Fabriksanlage der Fa. Redtenbacher in Scharnstein / 1910. Detail der Tafel rechts oben (Bildquelle: OÖ. Museumsverbund. honorarfrei)

Ein weiterer Bereich ist der Sensenexport. Bereits im 17. Jahrhundert war die Sensenerzeugung auf den Export ausgerichtet, wobei Deutschland, Böhmen, Mähren, Polen, Russland, Frankreich und Italien zu den Hauptexportländern zählten. Dieser Themenbereich verdeutlicht auch, dass in den verschiedenen Absatzgebieten unterschiedliche Sensenmodelle zum Einsatz kamen – eben je nach Bodenbeschaffenheit, Geländeform und regionaler Tradition. Zahlreiche Originalobjekte, alte Produktkataloge und Hintergrundinformationen veranschaulichen dieses Thema.
Ebenfalls neu strukturiert, inhaltlich ergänzt und um Themen erweitert wurden jene Ausstellungsbereiche, die sich dem sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen sowie politischen Umfeld der Sensengewerke bzw. der Sensenindustrie widmen. Die politischen und gesellschaftlichen Wirren des 19. und 20. Jahrhunderts werden dabei ebenso beleuchtet wie der tief greifende strukturelle Wandel Scharnsteins im 20. Jahrhundert.


SensenetikettenBild: Sensenetiketten.
Detail der Tafel rechts oben (Bildquelle: OÖ. Museumsverbund. honorarfrei)



Ehe man den tatsächlichen Sensenhammer betritt, werden die vielen kleinen und großen Schritte des "Der Werdegangs einer Sense" anhand von Objekten, Texten und Bildern präsentiert. Der eigentliche Fertigungsprozess kann im Rahmen von Schmiedevorführungen, bei denen ehemalige Sensenschmiede das "Breiten eines Bröckls zu einem Zain" und" das Breiten des Zains zur Sense" vorführen, erlebt werden.


Parallel zur Neugestaltung des "Geyerhammer" wird in der Jahresausstellung unter dem Titel "Jörgers Scherben und die neue Zeit", die bis zum 26. Oktober 2008 zu sehen ist, das Leben auf Burg Scharnstein von 1500 bis 1750 beleuchtet.



Kontakt:
Sensenschmiedemuseum "Geyerhammer" Scharnstein
A-4644 Scharnstein, Grubbachstraße 10
Telefon:07615/20938 oder 07615/2255
E-Mail: s.pesendorfer@almtal.net
Internet: http://www.sensenmuseum.at


Öffnungszeiten:
1. Mai bis 26. Oktober:
Sa, So und Fei von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr.
Wochentags n. V.! Schmiedevorführungen n. V.;
jeden 1. Samstag im Monat: Schauschmieden um 15.00 Uhr kostenlos



zurück



Kontakt:
Sensenschmiedemuseum "Geyerhammer" Scharnstein
Grubbachstraße 10, 4644 Scharnstein
07615/20938 oder 07615/2255
s.pesendorfer@almtal.net
http://www.sensenmuseum.at


Öffnungszeiten:
1. Mai bis 26. Oktober:
Sa, So und Fei von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr.
Wochentags n. V.! Schmiedevorführungen n. V.;
jeden 1. Samstag im Monat: Schauschmieden um 15.00 Uhr kostenlos

Phonograph
Bild: Markenstöckl und Sensenetiketten (Bildquelle: OÖ. Museumsverbund. honorarfrei)


Beiträge / Anfragen bitte per E-Mail an eurojournal@utanet.at senden.