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Festtage (gruppiert):
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Quelle:
Dr. Elisabeth Schiffkorn


Nikolaustag (Text von P. Amand Baumgarten)

Nikolaustag

6. Dezember
Hl. Nikolaus
Patron der Schiffer und Flößer. Zum Heiligen der Kinder wird er durch die Legende, die berichtet, dass er durch das „Einwerfen“ von drei Goldkugeln drei Mädchen vor Schande bewahrte. In früheren Zeiten legte der hl. Nikolaus seine Gaben in ein „Nikolausschiff“, das erst später durch Stiefel, Schuh und Strumpf ersetzt wurde. In einer seiner Legenden rettet er ein Boot vor dem Versinken, Nikolaus wurde so zum Patron der Schiffer. Nikolauskirchen finden sich daher in fast allen Gemeinden, die an einem Fluss oder See liegen, etwa in St. Nikola, wo Schiffleute an seinem Namenstag der Donau einen Kranz übergeben.
Das erste Bild, das Nikolaus als Gabenbringer zeigt, malte Fra Angelico 1375 in Siena. Es zeigt schlafende Knaben, deren Schuhe vor den Betten stehen, und den Bischof, der Gaben in das Zimmer wirft.
Der Brauch des Beschenkens entwickelte sich in der Reformationszeit zum Einkehrbrauchtum: Nikolaus besucht die Kinder einer Familie. Es fragt, ob sie brav waren und ihre Gebete verrichteten. Der Nikolaus tritt lobend und strafend auf. Seine Geschenke trägt oft ein Begleiter in einem Sack auf dem Rücken. Liebe Kinder erhielten Geschenke, bösen drohte die Rute oder gar der Abtransport im Sack. Sein Begleiter, der furchterregende Krampus, tritt unter zahlreichen Namen auf, die dessen weite Verbreitung erkennen lassen, wie etwa Klaubauf, Belzebub oder Knecht Ruprecht. Heute ist diese Symbolik den Menschen fremd geworden und der Teufel wird in den Kinderstuben als pädagogisch nicht vertretbares Schreckgespenst abgelehnt.
Früher verschenkten die beiden Gabenbringer nur Äpfel, Nüsse und Kletzen. Äpfel und Nüsse halten sich am längsten, daher tragen sie die stärksten Lebenskeime in sich, deswegen sind sie Symbole des Lebens. Die Bescherung will damit andeuten, dass das Leben weitergeht. Zwetschenkrampusse und Gebildbrote schenken auch Erwachsene einander.
Der große Formenreichtum der zu diesem Schenktermin hergestellten Gebildbrote fällt in fast allen Gebieten auf. Die Gebäckstücke werden als Hirsche, Hasen, Hühner, Hähne und Pferde geformt, der Phantasie des Herstellers sind bei der Ausgestaltung keine Grenzen gesetzt. Diese Sinnbilder der Fruchtbarkeit gelten als geschlechtliche Anspielungen und waren dem männlichen Nachwuchs zugedacht, während Taschen, Pfeifen oder Revolver für die Mädchen hergestellt wurden.
Von fast allen Bäckereien werden aus Semmelteig geformte Nikolaus- und Krampusfiguren angeboten. Belegt ist auch die Herstellung weiblicher Gestalten, die Nikolausfrauen genannt werden. Von der Forschung werden sie als eine Verkörperung der Frau Percht gedeutet, jene unheimliche Gestalt, die in dieser Jahreszeit von Haus zu Haus ging und kontrollierte, ob die Spinnräder gebrauchsfähig und die Spinnstuben sauber und aufgeräumt waren.


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Papier-Nikolaus und -Krampus
Solche Bildchen aus Papier werden auf selbstgebackene Lebkuchenfiguren aufgeklebt.

 

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